Promotionsthema | Jessica Theuner

Nachhaltige Regionen entwerfen – Zur Anwendung von Regional Design als Instrument für Regionen im Wandel

[Arbeitstitel]

Mit dem Beschluss zum Kohleausstieg bis spätestens 2038 eröffnet die Bundesregierung die Chance der Gestaltung eines ökologisch-nachhaltigen Wandels der kohlenstoffintensiven Braunkohleregionen. Der dadurch ausgelöste Strukturwandel ist nicht nur mit ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen verknüpft, sondern bedarf in den Kohleregionen auch einen Umgang mit raumstrukturellen Herausforderungen. Im Zuge dessen befasst sich das Promotionsvorhaben mit der Lausitz, als eine der betroffenen Regionen. Die Beobachtung des Lausitzer Strukturwandels zeigt einerseits, dass die Bewältigung ökologischer Herausforderungen eine untergeordnete Rolle gegenüber Faktoren wirtschaftlicher Entwicklung spielt. Andererseits fehlt es an einer langfristig ausgerichteten und integrierten Strategiebildung, die sensibel gegenüber räumlichen Auswirkungen von Standortentscheidungen ist und Fragen der Raumordnung einbezieht.

Strategische Planungsansätze können hier potenzielle Instrumente zur Steuerung des Strukturwandelprozesses sein, indem sie Visionen und Strategien für die Bewältigung räumlichen Wandels entwickeln und damit Handlungsleitlinien skizzieren. Visionen werden als Schlüsselkomponenten für Transformationsprozesse betrachtet, da die Schaffung gemeinsamer Zukunftsvorstellungen ermöglicht, Handlungen an spezifischen Entwicklungszielen auszurichten. Das Promotionsvorhaben wirft im Kontext der Lausitz einen besonderen Blick auf Regional Design Formate, als Teil strategischer Planung, die im Prozess der Visionserstellung explizit einen regionalen Blickwinkel einnehmen und sich dabei unter Einsatz von Visualisierungstechniken auf kooperative Entwurfsprozesse stützen.

Vor dem Hintergrund stellt sich aus raumplanerischer Perspektive die Frage, welchen Beitrag Prozesse strategischer Planung und Visionsbildung für den Strukturwandel, speziell in der Lausitz, leisten können. Wie können Visionsprozesse zu Fragen von Steuerung und Stärkung der räumlichen Planung im Strukturwandel beitragen? Inwiefern können Sonderformate strategischer Planung Defizite in regionalen Transformationsprozessen kompensieren?

Als empirischen Falls stellt das Promotionsvorhaben das Planungslabor „Raumbilder Lausitz 2050“ in den Mittelpunkt, welches im Rahmen des BMBF-Projektes "Transformation Lausitz – Wissenschaftliche Unterstützung und Begleitung der Transformation in der Lausitz" am IZS/IÖR konzipiert und umgesetzt wurde.