Am 27. November 2024 diskutierten der Gründungsdirektor des Deutschen Zentrums für Astrophysik (DZA), Günther Hasinger, und der Zgorzelecer Bürgermeister Rafał Gronicz Potenziale der Stadtentwicklung in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec durch den Aufbau der Großforschungseinrichtung. Moderiert wurde das Gespräch von Robert Knippschild, dem Leiter des IZS Görlitz.
Zum einen bietet das DZA enorme Chancen für die überregionale Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes. Erwartet werden technische Innovationen im Zuge der Forschungen des Zentrums, die von regionalen Unternehmen aufgegriffen und weiterentwickelt werden sowie zur Wertschöpfung vor Ort beitragen können. Gleichzeitig versprechen sich die beiden Gesprächspartner durch die internationale Bedeutung und Anziehungskraft des DZA eine bessere Wahrnehmung der Europastadt zwischen den Metropolen Dresden, Breslau und Prag. Zum anderen wurden auch Risiken der Ansiedlung diskutiert, in erster Linie der drohende Konkurrenzkampf um Spezialist*innen im Zuge des rapide zunehmenden Fachkräftemangels.
Als Voraussetzungen für die Nutzung der Potenziale und die Vermeidung von Risiken wurde eine enge und strategische Zusammenarbeit in der Europastadt sowie der angrenzenden Gebietskörperschaften diskutiert. Hierzu zählen etwa eine gute internationale Erreichbarkeit auf der Schiene, ein abgestimmter Außenauftritt sowie kontinuierliche intentionelle Strukturen zur Erleichterung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
Die Vision der beiden Gesprächspartner ist ein grenzüberschreitender Wissenschaftsstandort, der die internationale Anziehungskraft der Region weiter stärken und den Innovationstransfer erleichtern könnte.