Zweite Workshop-Reihe in Halle-Neustadt

Im Rahmen des 15minESTATES-Projekts fand im Juni die zweite Workshop-Reihe in Halle-Neustadt statt. Dabei kam es zu einem regen Austausch zwischen Vertreter*innen der Stadtverwaltung – unter anderem aus den Bereichen Stadtentwicklung und Freiraumplanung, Nahverkehr und Verkehrsentwicklung, Smart City, Sozialplanung sowie Bildungsentwicklung – und lokalen Initiativen wie Streetworker*innen, der AWO und Organisationen der Seniorenbetreuung.

Forscherinnen des IÖR stellten Ergebnisse der bisherigen anderthalbjährige Projektarbeit vor. Dazu gehörte insbesondere der aktuelle Stand der Visualisierung der Erreichbarkeit verschiedener Infrastruktureinrichtungen in Halle-Neustadt. Zudem erhielten die Teilnehmenden einen ersten Einblick in die Ergebnisse der im vergangenen Jahr durchgeführten Bevölkerungsumfrage.

Beide Datenerhebungen bestätigen, dass Halle-Neustadt eine Stadt der kurzen Wege ist: Viele wichtige Einrichtungen sind innerhalb von 15 Minuten erreichbar. Allerdings wurde auch deutlich, dass es bei bestimmten Angeboten Defizite gibt – insbesondere bei Einrichtungen, die im Stadtteil nicht mehr vorhanden sind, wie Restaurants, Treffpunkte oder Facharztpraxen.

Im Rahmen von sogenannten Nachbarschaftskarten hatten Bürger*innen im vergangenen Jahr die Möglichkeit, Orte zu beschreiben, an denen sie sich gerne aufhalten oder spazieren gehen. Gleichzeitig konnten sie Bereiche kennzeichnen, in denen es regelmäßig zu gefährlichen Verkehrssituationen oder zu Konflikten zwischen verschiedenen Verkehrsarten kommt. Auch diese Ergebnisse wurden gemeinsam diskutiert, reflektiert und es wurden erste Ideen für mögliche Interventionen sowie zukünftige Entwicklungsstrategien gesammelt.

Um den Dialog mit der lokalen Bevölkerung weiterzuführen, wurde im Rahmen der offenen Fahrradwerkstatt der Passage 13 eine interaktive Aktion angeboten: Passant*innen konnten in der sogenannten „Flower of Proximity“ ihre Wunschdistanzen zu verschiedenen Einrichtungen eintragen. Diese partizipative Methode ermöglicht es, die Bedürfnisse und Wünsche der lokalen Bevölkerung noch besser zu erfassen und in die weitere Projektarbeit einfließen zu lassen.

Der Workshop hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, lokalen Initiativen und der Bevölkerung ist, um Halle-Neustadt als lebenswertes und zukunftsfähiges 15-Minuten-Quartier weiterzuentwickeln. Die gesammelten Erkenntnisse und Anregungen fließen nun in die nächsten Schritte des Projekts ein.